Projekte
Klimaschutzkonzept
Erstellung eines Klimaschutzkonzepts
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Seit Oktober 2023 wurde in der Gemeinde Zorneding eine Stelle für das Klimaschutzmanagement geschaffen, welche im Zeitraum von Oktober 2023 bis Oktober 2025 über die Nationale Klimaschutzinitiative des BMWK gefördert wird. Ziel ist die Erarbeitung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Das Klimaschutzkonzept berücksichtigt möglichst alle klimarelevanten Bereiche, wie beispielsweise Energieverbrauch, und -erzeugung, den Gebäudesektor, Mobilität, Kommunalverwaltung und weitere. Es basiert auf einer Analyse des IST-Zustands und wird Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Kommune beinhalten.
Das Klimaschutzkonzept soll zukünftig als, umsetzungsorientierter Planungsgrundlage für den weiteren Klimaschutz in der Gemeinde dienen.
Titel: „KSI: Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts mit Klimaschutzmanagement für die Gemeinde Zorneding – Erstvorhaben“
Laufzeit: 03.10.2023 - 03.10.2025
Förderkennzeichen: 67K23996
Weitere Informationen:
LED-Straßenbeleuchtung
Projektbezeichnung
Umrüstung der Straßenbeleuchtung der Gemeinde Zorneding auf hocheffiziente LED-Technik
Projektvorstellung
Das Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahre 2007 in Form eines Integrierten Energie- und Klimaprogramms sieht vor, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40% (im Vergleich zu 1990) und bis 2050 um 80-95% zu reduzieren, um Klimaneutralität zu erzielen.
Hierzu können die Kommunen in Deutschland einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Gemeinde Zorneding hat sich dazu entschieden unter Zuhilfenahme von Fördermitteln des BMU die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umzurüsten.
Der Bestand setzte sich überwiegend aus Langfeld- und Kofferleuchten zusammen. Insgesamt wurden 919 förderfähige Lichtpunkte umgerüstet wodurch sich der Stromverbrauch von rund 217.720 kWh/a auf 40.455 kWh/a reduziert. Dies entspricht einer Reduzierung des gesamten CO2-Ausstoßes von ca. 87 t auf ca. 16 t im Jahr. Damit kann eine Kosteneinsparung von ca. 81% bei den umgerüsteten Leuchten im Vergleich zum bisherigen Stromverbrauch erreicht werden.
Die Gemeinde Zorneding leistet durch seine eigenen Klimaschutzanstrengungen damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland.
Bewilligte Zuwendung zum Projekt
Förderkennzeichen 03K10949 – Einsparung mind. 70 %
Zuwendungszeitraum für beide Zuwendungsbescheide
01.05.2019 bis 30.06.2021
Technische Planung und Bauüberwachung
EVF - Energievision Franken GmbH – Schwarzenbacher Str. 2 – 95237 Weißdorf
Ausführende Firma
Bayernwerk Netz GmbH – Lilienthalstraße 7 – 93049 Regensburg
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Weiterführende Informationen zur Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministerium finden Sie unter: www.klimaschutz.de.
Den Abschlussbericht zu dem Projekt finden Sie hier:
- (PDF, 1.6 MB)
Windenergie
3 Windräder geplant
Die Gemeinde Zorneding geht einen wichtigen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Am 13. Juni 2024 fand eine Bürgerinformationsveranstaltung zu dem geplanten Windenergieprojekt statt, an der rund 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch und die Information über den aktuellen Stand des Projekts.
Zu Beginn begrüßte der Erste Bürgermeister Piet Mayr die Anwesenden und betonte die Unterstützung der Gemeinde für die Energiewende in Zorneding. Anschließend übernahm Lisa Niedermaier, Windenergieexpertin der Energieagentur Ebersberg-München das Wort und erläuterte die Rahmenbedingungen zur Windenergie, darunter gesetzliche Neuerungen und moderne Windenergieanlagen. Daraufhin sprach Herr Matthias Clauss, ein Zornedinger Bürger und beteiligter Grundstückseigentümer, über seine Motivation und seine Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Vorhaben. Danach erklärten die Projektentwickler Hans Zäuner und Werner Stinauer den aktuellen Stand der Planung und die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine offene Fragerunde, in der die Bürger in einer konstruktiven Atmosphäre ihre Fragen stellen und Anregungen geben konnten.
Die gesamte Präsentation der Infoveranstaltung ist hier zu finden.
Das Thema Windenergie ist in Zorneding bereits seit einiger Zeit ein wichtiges Gesprächsthema. Als zentrale treibende Kraft hat sich dabei das Energie-Forum Zorneding (EFZ) etabliert. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von Wolfgang Poschenrieder, der gemeinsam mit anderen Mitgliedern des EFZ bereits 2019 eine Informationsveranstaltung organisierte. Diese Veranstaltung stieß auf großes Interesse und die anwesenden Zornedinger Bürgerinnen und Bürger zeigten sich offen und positiv gegenüber der Schaffung von Windrädern. Dieses frühe Engagement legte den Grundstein für die heutige Unterstützung und Beteiligung der Gemeinde an dem Projekt. Eine der größten Herausforderungen war es, passende Grundstücke zu finden. Besonders im Zornedinger Süden, der laut der 2013 veröffentlichten Konzentrationsflächenplanung im Landkreis gut für Windräder geeignet ist, sind viele Flurstücke recht kleinteilig geschnitten. Dank der Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Gemeinderat und dem EFZ konnten die Eigentümer geeigneter Grundstücke zusammengebracht werden. Im März 2024 gelang es schließlich, ausreichend Flächen vertraglich zu sichern.
Mit Hans Zäuner und Werner Stinauer konnten zwei erfahrene Projektentwickler aus dem Landkreis gewonnen werden. Die beiden betreiben bereits das Windrad in Bruck und bringen ihre umfangreiche Expertise und Erfahrung ein. Auch die Gemeinde hat eigene Flächen zur Verfügung gestellt. Im Grundstücksnutzungsvertrag zwischen der Gemeinde und den Projektentwicklern sind neben den üblichen Regelungen zu Rechten und Pflichten auch Vereinbarungen über die Gründung einer Bürgergesellschaft festgehalten. Diese Gesellschaft soll vorrangig Bürgern aus Zorneding und Buch die Möglichkeit zur Beteiligung bieten, um von dem lokalen Projekt zu profitieren. Denn die drei Windenergieanlagen sind im Südosten des Gemeindegebiets, zwischen Zorneding und Buch, geplant. Derzeit laufen verschiedene Genehmigungsschritte, darunter auch die artenschutzrechtliche Prüfung, um sicherzustellen, dass das Projekt alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Die Inbetriebnahme der Windenergieanlagen ist für das Jahr 2027 geplant.
Es wird damit gerechnet, dass jede der Anlagen pro Jahr etwa 10.000 MWh Strom erzeugt. Bei einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren spart ein einziges Windrad dadurch rund 85.250 Tonnen CO₂ ein, wobei bereits die Energie für die Herstellung der Anlage berücksichtigt ist. Somit leistet die Windenergie einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der Energiewende bis 2030, das sich Zorneding gesetzt hat. Mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts kann also ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen, unabhängigen Energieversorgung durch lokale Wertschöpfung getan werden.
Uns ist es wichtig allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben sich zu informieren und zu beteiligen.
Aktuelle Informationen finden Sie auf diesen Internetseiten:
- https://windkraft-zorneding.de
- https://windenergie-ebe-m.de
Geothermie
Die Gemeinde Zorneding strebt an ein nachhaltiges Wärmenetz zu errichten, um eine zukunftssichere Wärmeversorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Da Wärme circa die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland ausmacht, spielt die Wärmewende eine zentrale Rolle bei der Energiewende.
Häufig gestellte Fragen:
Was ist ein Wärmenetz?
Zusammengefasst ist ein Wärmenetz ist ein effizientes und umweltfreundliches System zur Verteilung von zentral erzeugter Wärmeenergie an verschiedene Verbraucher. Die erzeugte Wärme wird über ein Netzwerk von isolierten Rohren, die als Wärmenetz bezeichnet werden, zu den Endverbrauchern transportiert. Die Wärme wird an verschiedene Abnehmer wie Haushalte, Gewerbebetriebe, öffentliche Gebäude und industrielle Anlagen geliefert.
Wie ist der aktuelle Stand in Zorneding und wie geht es weiter?
In einer Machbarkeitsstudie, die 2023 und 2024 durchgeführt wurde, wurde die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des geplanten Wärmenetzsystems untersucht. Die Resultate der Studie wurden dem Gemeinderat von Zorneding vorgestellt. Da die Ergebnisse Potenzial für die Gemeinde aufzeigen, werden auf ihrer Grundlage weitere Planungsmaßnahmen eingeleitet.
Die Netz- und Anlagenplanung werden intensiv weiterverfolgt. Gleichzeitig wird das Geschäftsmodell für den Betrieb ausgearbeitet.
Momentan gehen wir davon aus, dass wir in der ersten Hälfte des Jahres 2025 neue Zwischenergebnisse zum Zeitplan des Ausbaus und des Betriebs haben werden. Wir planen Sie dann darüber in einer Informationsveranstaltung zu informieren. In der Zwischenzeit halten wir Sie hier auf dem Laufenden.
Woher kommt die Wärme für das Wärmenetz?
In Vaterstetten wird derzeit ein Geothermieprojekt umgesetzt. Dabei wird in der Tiefe liegendes, heißes Thermalwasser gefördert. Zorneding kann einen Teil dieser gewonnen Wärme abnehmen und damit sein Wärmenetz versorgen.
Wie läuft das interkommunale Projekt mit den Nachbargemeinden ab?
Im Herbst 2023 wurde in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinde Vaterstetten, Grasbrunn und Haar eine interkommunale Bohrgesellschaft zur Förderung von Thermalwasser gegründet, die „GeoEnergieMünchenOst“(GEMO).
Diese setzt eine Tiefengeothermiebohrung auf dem Gebiet von Vaterstetten um. Wesentliche Vorbereitungsarbeiten sind durchgeführt und die Bohrung ist für 2025 vorgesehen. Die Gemeinde Zorneding plant bereits parallel zur Errichtung eines eigenen Fernwärmenetzes, welches durch die Geothermie aus Vaterstetten versorgt werden soll.
Was ist Geothermie?
Geothermie ist die Nutzung von Erdwärme, die ständig natürlich im Erdkern entsteht. Der Erdkern hat Temperaturen von 5.000-7.000°C und liegt 2.900 bis 6.700 Kilometer unter der Erdoberfläche. Geothermische Energie kann an der Oberfläche durch Bohrungen gewonnen werden. In Mitteleuropa steigt die Temperatur um etwa 3°C pro 100 Meter Tiefe. Das weltweit verfügbare geothermische Wärmereservoir übertrifft das der fossilen Energiereserven etwa um das 30-fache und gilt als unerschöpflich. Ein großer Vorteil von Tiefengeothermie zur Erzeugung von Wärme liegt in der konstanten Verfügbarkeit. So ist die Wärme durch Tiefengeothermie 365 Tage im Jahr verfügbar.
Die Nutzung von Tiefengeothermie wird in Deutschland in Gebieten mit Thermalwasservorkommen realisieren. Zwischen der Donau und den Alpen befindet sich ein ebensolches Gebiet, das Süddeutsche Molassebecken, durch welches der Malm Karst mit einer thermalwasserführenden Schicht verläuft.
1(c) Enercharge (Nord-Süd-Schnitt Voralpenland)
Wie funktioniert eine Geothermie-Wärmeerzeug?
Eine typische Anlage besteht aus zwei Bohrungen (Dublette). Heißes Thermalwasser wird durch eine Förderbohrung an die Oberfläche gepumpt, durch einen Wärmetauscher geleitet und das abgekühlte Wasser durch eine Injektionsbohrung wieder in die Tiefe zurückgeführt.
Was ist der Unterschied zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie?
Oberflächennahe Geothermie: Nutzung der Erdwärme aus bis zu 400 Metern Tiefe. Diese Wärme muss oft auf ein höheres Temperaturniveau gebracht werden, z.B. durch Wärmepumpen.
Tiefe Geothermie: Nutzung der Erdwärme aus Tiefen bis zu 5.000 Metern. Diese Methode liefert höhere Temperaturen und ist leistungsfähiger, erfordert aber größere Investitionen und birgt höhere Risiken.
Wie kann ich mich an das Wärmenetz anschließen?
Der genaue Zeitpunkt, wann ein Wärmenetz in Zorneding verfügbar sein wird, ist noch unklar. Das Wärmenetz wird Schritt für Schritt weiter geplant und ausgebaut. Mit einer ersten Wärmelieferung kann ab 2028 gerechnet werden. Für Zorneding ist der Aufbau einer Betreibergesellschaft geplant, die die flächendeckende Wärmeversorgung innerhalb der Gemeinde übernehmen wird.
Wie viel kostet mich ein Anschluss und der Betrieb?
Derzeit lassen sich die genauen Kosten noch nicht festlegen.
Auch die Kosten für die Verbraucher sind momentan noch nicht bestimmt. Sobald wir ein Preisblatt haben, werden wir Sie informieren. Unser Ziel ist es, die Kosten für die Nutzer so gering wie möglich zu halten, ohne die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu gefährden. Die Gemeinde Zorneding legt großen Wert darauf, dass das Projekt von rein kommunalen Akteuren ohne Gewinnmaximierungsabsichten umgesetzt wird. Für den Endverbraucher soll der Anschluss an die Geothermie konkurrenzfähig sein gegenüber anderen Heizalternativen.
Meine Heizung ist alt, was soll ich tun?
Solange Ihre Heizung noch funktioniert, sollten Sie keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Lassen Sie sich beraten, um den Zustand der Heizung und des Gebäudes zu beurteilen und um geeignete Sanierungsmaßnahmen zu identifizieren. Durch Maßnahmen wie Dämmungen kann das Gebäude verbessert werden, was wiederum die Wahl der Heizsysteme beeinflussen kann, da häufig geringere Vorlauftemperaturen benötigt werden.
Für energiebezogene Fragen und Beratung stehen die Energieagentur Ebersberg-München und die Verbraucherzentrale zur Verfügung.
Hinweis zur Förderung:
Dieses Projekt wird unterstützt durch die Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze. Diese Maßnahme ist Teil des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP), der aus Mitteln der der Aufbau und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union, NextGenerationEU finanziert wird.